FAUST II - SCENA FINALE
(CON TAGLI E SPOSTAMENTO di versi)
[INSTRUMENTAL EINLEITUNG]
Bergschluchten. Wald, Fels, Einöde
(Heilige Anachoreten gebirgauf verteilt, gelagert zwischen Klüften.)
Chor und Echo.
Waldung, sie schwankt heran,
Felsen, sie lasten dran,
Wurzeln, sie klammern an,
Stamm dicht an Stamm hinan.
Woge nach Woge spritzt,
Höhle, die tiefste, schützt.
Löwen, sie schleichen stumm-
Freundlich um uns herum,
Ehren geweihten Ort,
Heiligen Liebeshort.
Pater ecstaticus
(auf- und abschwebend).
Ewiger Wonnebrand,
Glühendes Liebeband,
Siedender Schmerz der Brust,
Schäumende Gotteslust.
Pfeile, durchdringet mich,
Lanzen, bezwinget mich,
Keulen, zerschmettert mich,
Blitze, durchwettert mich!
Dass ja das Nichtige
Alles verflüchtige,
Glänze der Dauerstern,
Ewiger Liebe Kern.
Pater profundus
(tiefe Region).
Wie Felsenabgrund mir zu Füßen
Auf tiefem Abgrund lastend ruht,
Wie tausend Bäche strahlend fließen
Zum grausen Sturz des Schaums der Flut,
Wie strack mit eignem kräftigen Triebe
Der Stamm sich in die Lüfte trägt –
So ist es die allmächtige Liebe,
Die alles bildet, alles hegt.
Ist um mich her ein wildes Brausen,
Als wogte Wald und Felsengrund,
Und doch stürzt, liebevoll im Sausen,
Die Wasserfülle sich zum Schlund,
Berufen, gleich das Tal zu wässern;
Der Blitz, der flammend niederschlug,
Die Atmosphäre zu verbessern,
Die Gift und Dunst im Busen trug –
Sind Liebesboten, sie verkünden,
Was ewig schaffend uns umwallt.
Mein Innres mög’ es auch entzünden,
Wo sich der Geist, verworren, kalt,
Verquält in stumpfer Sinne Schranken,
Scharf angeschlossnem Kettenschmerz.
O Gott! Beschwichtige die Gedanken,
Erleuchte mein bedürftig Herz!
[...]
Chor seliger Knaben
(um die höchsten Gipfel kreisend).
Hände verschlinget
Freudig zum Ringverein,
Regt euch und singet
Heil’ge Gefühle drein!
Göttlich belehret,
Dürft ihr vertrauen;
Den ihr verehret,
Werdet ihr schauen.
Engel
(schwebend in der höheren Atmosphäre,
Faustens Unsterbliches tragend).
Gerettet ist das edle Glied
Der Geisterwelt vom Bösen:
„Wer immer strebend sich bemüht,
Den können wir erlösen.“
Und hat an ihm die Liebe gar
Von oben teilgenommen,
Begegnet ihm die selige Schar
Mit herzlichem Willkommen.
Die jüngeren Engel.
Jene Rosen aus den Händen
Liebend-heiliger Büßerinnen
Halfen uns den Sieg gewinnen,
Uns das hohe Werk vollenden,
Diesen Seelenschatz erbeuten.
Böse wichen, als wir streuten,
Teufel flohen, als wir trafen.
Statt gewohnter Höllenstrafen
Fühlten Liebesqual die Geister;
Selbst der alte Satansmeister
War von spitzer Pein durchdrungen.
Jauchzet auf! Es ist gelungen.
Die vollendeteren Engel.
Uns bleibt ein Erdenrest
Zu tragen peinlich;
Und wär’ er von Asbest,
Er ist nicht reinlich.
Wenn starke Geisteskraft
Die Elemente
An sich herangerafft,
Kein Engel trennte
Geeinte Zwienatur
Der innigen beiden,
Die ewige Liebe nur
Vermag’s zu scheiden.
Die jüngeren Engel.
Nebelnd um Felsenhöh’
Spür’ ich soeben,
Regend sich in der Näh’,
Ein Geisterleben.
Die Wölkchen werden klar,
Ich seh’ bewegte Schar
Seliger Knaben,
Los von der Erde Druck,
Im Kreis gesellt,
Die sich erlaben
Am neuen Lenz und Schmuck
Der obern Welt.
Sei er zum Anbeginn,
Steigendem Vollgewinn
Diesen gesellt!
Die seligen Knaben.
Freudig empfangen wir
Diesen im Puppenstand;
Also erlangen wir
Englisches Unterpfand.
Löset die Flocken los,
Die ihn umgeben!
Schon ist er schön und groß
Von heiligem Leben.
Doktor Marianus
(in der höchsten, reinlichsten Zelle).
Hier ist die Aussicht frei,
Der Geist erhoben.
Dort ziehen Fraun vorbei,
Schwebend nach oben.
Die Herrliche mitteninn
Im Sternenkranze,
Die Himmelskönigin,
Ich seh’s am Glanze.
(Entzückt.)
Höchste Herrscherin der Welt!
Lasse mich im blauen,
Ausgespannten Himmelszelt
Dein Geheimnis schauen.
Billige, was des Mannes Brust
Ernst und zart beweget
Und mit heiliger Liebeslust
Dir entgegenträget.
Unbezwinglich unser Mut,
Wenn du hehr gebietest;
Plötzlich mildert sich die Glut,
Wie du uns befriedest.
Jungfrau, rein im schönsten Sinn,
Mutter, Ehren würdig,
Uns erwählte Königin,
Göttern ebenbürtig.
[...]
[Mater Gloriosa schwebt einher]
[Chor]
Dir, der Unberührbaren,
Ist es nicht benommen,
Dass die leicht Verführbaren
Traulich zu dir kommen.
In die Schwachheit hingerafft,
Sind sie schwer zu retten;
Wer zerreißt aus eigner Kraft
Der Gelüste Ketten?
Wie entgleitet schnell der Fuß
Schiefem, glattem Boden?
[...]
Chor der Büsserinnen.
Du schwebst zu Höhen
Der ewigen Reiche;
Vernimm das Flehen,
Du Ohnegleiche!
Du Gnadenreiche!
Magna peccatrix
(St. Lucae VII, 36).
Bei der Liebe, die den Füßen
Deines gottverklärten Sohnes
Tränen ließ zum Balsam fließen
Trotz des Pharisäerhohnes;
Beim Gefäße, das so reichlich
Tropfte Wohlgeruch hernieder;
Bei den Locken, die so weichlich
Trockneten die heil’gen Glieder –
Mulier Samaritana
(St. Joh. IV).
Bei dem Bronn, zu dem schon weiland
Abram ließ die Herde führen;
Bei dem Eimer, der dem Heiland
Kühl die Lippe durft’ berühren;
Bei der reinen, reichen Quelle,
Die nun dorther sich ergießet,
Überflüssig, ewig helle
Rings durch alle Welten fließet
Maria Aegyptiaca
(Acta Sanctorum).
Bei dem hoch geweihten Orte,
Wo den Herrn man niederließ;
Bei dem Arm, der von der Pforte
Warnend mich zurücke stieß;
Bei der vierzigjährigen Buße,
Der ich treu in Wüsten blieb;
Bei dem seligen Scheidegruße,
Den im Sand ich niederschrieb –
Zu drei.
Die du großen Sünderinnen
Deine Nähe nicht verweigerst
Und ein büßendes Gewinnen
In die Ewigkeiten steigerst,
Gönn’ auch dieser guten Seele,
Die sich einmal nur vergessen,
Die nicht ahnte, dass sie fehlte,
Dein Verzeihen angemessen!
Una Poenitentium
(sonst Gretchen genannt. Sich anschmiegend).
Neige, neige,
Du Ohnegleiche,
Du Strahlenreiche,
Dein Antlitz gnädig meinem Glück!
Der früh Geliebte,
Nicht mehr Getrübte,
Er kommt zurück.
Selige Knaben
(in Kreisbewegung sich nähernd).
Er überwächst uns schon
An mächtigen Gliedern,
Wird treuer Pflege Lohn
Reichlich erwidern.
Wir wurden früh entfernt
Von Lebechören;
Doch dieser hat gelernt,
Er wird uns lehren.
Die eine Büsserin
(sonst Gretchen genannt).
Vom edlen Geisterchor umgeben,
Wird sich der Neue kaum gewahr,
Er ahnet kaum das frische Leben,
So gleicht er schon der heiligen Schar.
Sieh! Wie er jedem Erdenbande
Der alten Hülle sich entrafft
Und aus ätherischem Gewande
Hervortritt erste Jugendkraft!
Vergönne mir, ihn zu belehren,
Noch blendet ihn der neue Tag.
Mater Gloriosa.
Komm! Hebe dich zu höhern Sphären!
Wenn er dich ahnet, folgt er nach.
[Chor.
Komm!]
Doktor Marianus
(auf dem Angesicht anbetend).
Blicket auf zum Retterblick,
Alle reuig Zarten,
Euch zu seligem Geschick
Dankend umzuarten.
Werde jeder bessre Sinn
Dir zum Dienst erbötig;
Jungfrau, Mutter, Königin,
Göttin, bleibe gnädig!
Chorus mysticus.
Alles Vergängliche
Ist nur ein Gleichnis;
Das Unzulängliche,
Hier wird’s Ereignis;
Das Unbeschreibliche,
Hier ist’s getan;
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.
(Finis.)
[INTRODUZIONE STRUMENTALE]
GOLE MONTANE
Bosco, roccia, solitudine.
Santi anacoreti sparsi per la montagna abitano tra gli anfratti.
CORO ED ECO
Ondeggiare di fronde,
incombere di rocce,
radici che si aggrappano,
tronchi pigiati a tronchi.
Spruzzi di onde su onde,
asilo di antri profondi.
Leoni strisciano muti
attorno benevolmente,
onorano il luogo santo,
sacro rifugio d'amore.
PATER EXTATICUS
librandosi su e giù
Incendio di voluttà eterno,
laccio rovente d'amore,
dolore cocente del cuore,
voglia di Dio inebriante.
Trapassatemi, frecce,
abbattetemi, lance,
sfracellatemi, clave,
saettatemi, lampi!
Che tutto ciò che è nulla
si perda e si dilegui,
la stella fissa brilli,
nucleo di amore eterno.
PATER PROFUNDUS
dalla regione profonda
Come l'abisso di roccia ai miei piedi
riposa su un abisso più profondo,
come a mille i ruscelli si precipitano
raggianti al salto orrido di schiuma,
come diritto il tronco si protende
nell'aria per suo impulso vigoroso:
cosiffatto è l'Amore onnipotente,
che forma a tutto dà, che tutto nutre.
Qui mi avvolge un rimbombo selvaggio,
quasi il bosco ondeggiasse ed il suolo,
eppure con amore si riversa
scrosciando la piena delle acque
nella gola, a irrigare la vallata;
e il lampo che si abbatte fiammeggiando
vale a purificare l'atmosfera
dai miasmi dei vapori che portava -
Messaggeri di amore, essi annunziano
ciò che eterno creando ci circonda.
Così potesse accendermi nell'intimo,
dove confuso e freddo si tormenta
il mio spirito chiuso in sensi ottusi,
in un dolore di catene strette.
Oh Dio! dài requie ai miei pensieri,
illumina il mio cuore bisognoso!
[...]
GLI ANGELI
librandosi in alto nell'atmosfera
recano la parte immortale di Faust
Salvato dal male è questo nobile
anello del mondo spirituale,
chi sempre faticò a cercare
noi possiamo redimerlo.
E se dall'alto anche l'Amore
per lui è intervenuto,
la schiera beata gli va incontro
con caldo benvenuto.
GLI ANGELI PIÙ GIOVANI
Quelle rose che avemmo dalle mani
amorose di sante penitenti
ci aiutarono a vincere, a portare
l'alta impresa a buon fine, a conquistare
la preda di quest'anima preziosa.
Le spargemmo, e cedettero i malvagi,
li colpimmo, e fuggirono i demoni.
Non le pene consuete dell'Inferno
provarono, ma quelle dell'amore;
un tormento acuto morse
anche il vecchio satanasso.
Esultate! Ci è riuscito.
GLI ANGELI PIÙ PERFETTI
Ci resta un resto terrestre
penoso da portare,
anche se fosse asbesto,
tuttavia non è puro.
Se la potente forza dello spirito
attirò a sé
gli elementi,
nessun angelo può
disgiungere la duplice natura
unita intimamente,
solo l'Amore eterno
la potrà separare.
GLI ANGELI PIÙ GIOVANI
Sento che, nebbia intorno
alle rocciose cime,
vicina ora si agita
una vita di spiriti.
Le nuvole si schiarano,
vedo una mossa schiera
di fanciulli beati;
uniti in cerchio, liberi
dal peso della terra,
si ricreano alla nuova
fiorita primavera
del mondo superiore.
All'inizio egli sia
per crescere e per compiersi
congiunto ad essi!
I FANCIULLI BEATI
Gioiosi lo accogliamo
in stato di crisalide;
e noi così otteniamo
un pegno angelico.
Scioglietelo dal bozzolo
da cui è avvolto!
Ecco, è già bello e grande
di santa vita.
DOCTOR MARIANUS
nella cella più alta e più pura
Qui libera è la vista,
lo spirito si eleva.
Passa un corteo di donne,
fluttuando verso l'alto.
Splendida in mezzo ad esse,
di stelle incoronata,
la regina del cielo,
al fulgore la vedo.
Rapito
Suprema sovrana del mondo!
Lascia che nell'azzurra
tenda tesa del cielo
contempli il tuo mistero.
Accogli ciò che grave e soave
commuove all'uomo il cuore
e a te lo reca incontro
con una santa voluttà d'amore.
Indomabile è il nostro coraggio,
se tu sublime comandi;
la vampa ardente si modera
di colpo quando ci appaghi.
Vergine, pura nel senso più bello,
madre, degna di onore,
regina eletta per noi,
nata pari agli dei.
Intorno a lei si volgono
nuvolette leggere,
sono le penitenti,
schiera gentile,
strette alle sue ginocchia,
ne respirano l'etere,
bisognose di grazia.
[CHOR]
A te, all'Intangibile
venire fiduciose
non è vietato a donne
facili da sedurre.
Travolte perché deboli,
difficile è salvarle;
chi per sua forza strappa
i lacci delle voglie?
Svelto il piede non scivola
su una china levigata?
Chi lo sguardo e il saluto non confonde,
o un sospiro lusinghiero?
Si avvicina librandosi la Mater Gloriosa.
IL CORO DELLE PENITENTI
Ti libri in vetta
ai regni eterni,
odi qui il pianto,
o Senza pari,
Piena di grazia!
MAGNA PECCATRIX
(Luca VII, 36)
Per l'amore che sui piedi
di tuo figlio in Dio trasfuso
versò un balsamo di lacrime,
benché il fariseo schernisse;
per il vaso che copioso
versò gocce profumate,
per i riccioli che soffici
tersero le membra sante -
MULIER SAMARITANA
(Giovanni IV)
Per il pozzo dove un tempo
radunò le greggi Abramo,
per il secchio che le labbra
toccò fresco al Redentore;
per la pura ricca fonte
che da allora si diffonde
là abbondante, sempre limpida,
e attraversa tutto il mondo -
MARIA AEGYPTIACA
(Acta Sanctorum)
Per il luogo sacrosanto
dove posero il Signore,
per il braccio che al portale
mi respinse ammonitore;
per quaranta anni di ammenda
che fedele nel deserto
vissi, per l'addio beato
che io sulla sabbia scrissi -
A TRE
Tu che a grandi peccatrici
non rifiuti tua presenza,
tu che accresci e rendi eterno
il premio della penitenza,
dona a questa anima buona,
che peccò una volta sola,
che non seppe di mancare,
il perdono meritato!
UNA POENITENTIUM
detta un tempo Greta, stringendosi ad esse
China, china,
o Senza pari,
o Radiosissima,
clemente il tuo viso alla mia gioia!
Colui che un tempo amai,
non più offuscato,
è ritornato.
I FANCIULLI BEATI
avvicinandosi con moto circolare
Ci sopravanza ormai,
per forza delle membra,
alle cure fedeli
darà ricco compenso.
Fummo presto staccati
dai cori della vita;
ma egli molto apprese:
sarà nostro maestro.
LA PENITENTE
detta un tempo Greta
Cinto dal coro nobile di spiriti
il nuovo eletto appena si ravvisa,
appena sente la sua nuova vita,
e già assomiglia alla legione santa.
Vedi come si svincola da ogni
laccio terreno dell'antico involucro
e come esce dalla veste eterea
la forza prima della gioventù.
Concedi a me di essergli maestra,
lo acceca ancora la nuova luce.
MATER GLORIOSA
Vieni, innalzati a sfere più alte!
Quando ti avrà sentito, seguirà.
DOCTOR MARIANUS
il volto proteso in adorazione
Guardate allo sguardo che salva,
tutti voi per rimorso soavi,
per mutarvi con animo grato
verso un destino beato.
Ogni intento più nobile
si consacri a servirti;
vergine, madre, regina,
dea, rimani benigna!
CHORUS MYSTICUS
Tutto il peribile
è solo un simbolo;
l'inattingibile,
qui si fa evento;
l'indescrivibile,
qui ha compimento;
l'Eterno Femminile
ci fa salire.
FINIS
