"Orchestra
La Scintilla"
  Die Pflege der historischen Aufführungspraxis hat am Opernhaus Zürich seit dem Monteverdi-Zyklus in den siebziger Jahren Tradition. Bei der folgenden Reihe der Mozart-Opern mit dem Leitungsteam Harnoncourt/Ponnelle kamen bei den Blechbläsern Naturhörner, ventillose Trompeten und Barockposaunen zum Einsatz, in den übrigen Registern verwendeten die Musiker/-innen grösstenteils moderne Instrumente, die Spieltechnik aber wurde ganz den neuesten Erkenntnissen über die Musizierpraxis der Mozart-Zeit angepasst. Viele Mitglieder des Orchesters der Oper Zürich möchten heute einen Schritt weiter gehen und ihre Erfahrungen in der jahrzehntelangen Pflege der historischen Aufführungspraxis in ein Orchester mit originalen (oder original nach- oder zurückgebauten) Instrumenten einbringen, welches in historischer (tiefer) Stimmung spielt, die je nach Komponist, Werk und Zeit variieren kann, ein Ensemble, das auf dem Gebiet der Musik des 18. Jahrhunderts in der Schweiz einmalig ist. In freiwilligem Arbeitseinsatz hat sich vor zwei Jahren ein Ensemble mit historischen Instrumenten herangebildet. Koryphäen des Faches wie Frans Brüggen, Alice Harnoncourt, John Eliot Gardiner und Erich Höbarth haben anlässlich ihrer Gastspiele am Opernhaus Zürich Workshops durchgeführt. Am 17. Juni 1998 fand das erste Konzert im Rahmen des Festivals "Musiksommer am Zürichsee" in Stäfa statt. Unter anderem spielte das "Orchestra La Scintilla" (= der Funke) am Opernhaus Zürich unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt "Lucio Silla", unter William Christie ein Mozart-Konzert und Glucks "Orphée" sowie in der Klosterkirche Einsiedeln unter Adam Fischer Mozarts c-moll Messe.