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Montag, 22. September 2003   Berlin, 16:30 Uhr DIE WELT online
   
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Zürich zaubert

Der Kommentar

von Manuel Brug

Selbst die reiche Bayerische Staatsoper muss Premierenfedern lassen - obwohl sie das Opernhaus mit den meisten Vorstellungen, dem höchsten Refinanzierungsgrad und der höchsten Auslastung in Europa ist! Da wird verkleinert, ausgeliehen, auf PR-trächtige Namen wie Doris Dörrie gesetzt.

In Berlin ist die Reputation der drei öffentlich verstrittenen Opernhäuser so schlecht, dass die Besucherzahlen (außer bei der standortbevorteilten Lindenoper) richtig im Keller hängen. An der Komischen Oper hat man die desaströs misslungenen Inszenierungen des "Vogelhändlers" und von "Peter Grimes" abgesetzt. Die Britten-Oper, anderswo ein Hit, wollten in sechs Vorstellungen teilweise nicht einmal 180 Besucher sehen.

Hier sind Reformen dringender denn je. Kultursenator Flierl hat bis zum 24. Juni Konkretisierung angekündigt, Christina Weiss ist nicht untätig, zwingt die Intendanten an einen gemeinsamen Tisch. Dringend scheint wenigstens imagefördernde PR: ein Spielzeit-Eröffnungsfest aller drei Häuser oder eine gemeinsame "Traviata"-Nacht mit den drei Verdi-Inszenierungen an einem Abend plus Bus-Shuttle zwischen den Akten.

Dann freilich kommen wieder unglaubliche Meldungen von der Oper Zürich: 15 Premieren! Da rotiert der Laden bis zur Weißglut, aber er läuft - dank dreier Probebühnen, Kulissengrundbau und Chorkostümeanfertigung im Osten. Und dank eines Intendanten wie Alexander Pereira als Mischung aus Striese, Hanswurst, Sponsorenschmeichler, Unternehmer und Impresario. Der bereits an den Lehrplänen eines Intendantenstudienganges sitzt, um dieses Wissen professionell weiterzugeben.

In der nächsten Saison gibt es in Zürich "Elektra" mit von Dohnányi / Kusei und "Rosenkavalier" mit Welser-Möst / Bechtolf sowie ein Alte-Musik-Rennen zwischen Marc Minkowski (macht mit Laurent Pelly "Les Boréades" von Rameau) und William Christie (Händels "Radamisto" mit Klaus Guth). Lehnhoff inszeniert die "Meistersinger", Harnoncourt und Flimm lassen Offenbachs "Großherzogin" moussieren, Pountney inszeniert Zemlinskys "Kreidekreis", Salieris "Axur" wird exhumiert, Matthias Hartmann gibt sein Operndebüt mit der "Verkauften Braut".

Und wie kommentieren offenbar verwöhnte lokale Medien? "Neue Spielzeit ohne Überraschungen." Schweizer Opernsorgen möchte man haben.

Artikel erschienen am 22. Mai 2003

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