Im Prolog tritt ein Jäger vor die angenommene Jagdgesellschaft, der man – zur Feier der beendeten Jagdsaison – das nachfolgende Stück im Bankettsaal eines Schlosses vorspielt.

Der reiche Fürst Jon Rand sorgt sich um die Laune seiner bildhübschen jungen Geliebten Sidselill, die sich auf seinem Schloss vor lauter Luxus furchtbar langweilt. Karl, einer seiner Höflinge, hat eine Idee: Er schlägt vor, zu Sidselills Erheiterung ein Spiel zu inszenieren, und zwar mit Hilfe der beiden Landstreicher, die man am heutigen Tag betrunken vor dem Schlosstor aufgegriffen hat. Jon Rand willigt ein – und so erwacht Jau, der eine Landstreicher, am nächsten Morgen in einem prächtigen Himmelbett und wird zu seiner grenzenlosen Verblüffung von einer Dienerschar als Fürst begrüßt. Nachdem Jau seine Verwirrung überwunden hat, findet er sich schnell in seiner neuen Rolle zurecht und beginnt seinem Hofstaat Befehle zu erteilen. Er gibt sich vornehm, so gut er kann, und erfindet sich einen neuen Lebenslauf. Nur an eines kann Fürst Jau sich nicht gewöhnen: an die Fürstin, seine angebliche Gattin, die in Wahrheit sein verkleideter Kumpan Schluck ist. Die Hofgesellschaft amüsiert sich prächtig über das Spiel, und Jon Rand ist verblüfft über seine junge Gefährtin, die er noch nie so ausgelassen gesehen hat. Doch als Jau sich zunehmend als Tyrann aufspielt und beginnt, die Schlosseinrichtung zu demolieren, befiehlt Jon Rand, die Komödie zu beenden. Jau wird mit einem Schlaftrunk betäubt und wieder vor dem Schlosstor ausgesetzt. Als er am nächsten Morgen dort erwacht, versuchen Karl und Schluck ihn davon zu überzeugen, dass er alles nur geträumt hat. Jau findet sich mit seinem Schicksal ab und macht sich mit Schluck auf den Weg ins Wirtshaus.


Hauptmann hat sich in seiner Ausarbeitung des bekannten Motivs vom "träumenden Bauern" vor allem an den Vorlagen von Shakespeare ("Der Widerspenstigen Zähmung") und Ludvig Holberg ("Jeppe vom Berge") orientiert. Seine beiden Titelhelden Schluck und Jau sind dagegen bis ins sprachliche Detail zwei ortsbekannten Salzbrunner Landstreichern nachempfunden.