LETTERA con destinatario non menzionato
(21 febbraio 1917)

Lieber gehertester!
Also am -20.- soll unser Abend sein? Davon wusste ich nicht, (ein Glück also, dass ich den 19. in Mailand ablehnte) - ich hatte den 12. im Kopf.
In den Todtentanz wieder hinein zu stürzen, nachdem man sich von der Hölle glücklich in die Seligkeiten des höheren Purgatorio gerungen hat, erschien mir unbarmherzig: auch halte ich dafür, dass sie Dante-Symphonie reichglich einen Theil des Ab(en)ds ausfüllt. Nach den letzten Weihenklängen tritt die “Pause” beruhigend ein.
Ich bin gern bereit, den 2. Theil zu bestreiten durch Liszt’sche Klaviervorträge.
Dazu schlage ich Ihnen, ausser dem von Ihnen angeführten A dur Konzert, die spanische Rhapsodie in meiner Clavier-Orchester-Bearbeitung vor. - Das ergäbe eine mässige Länge und eine aesthetische Verjugung nach dem Heiteren zu.
Sollte es Ihnen zu wenig scheinen, dann liesse sich zwischen den Klavierstücken ein kleineres Orchester Werke einfügen (z. B. “Orpheus”) oder ein Solo Stück - (ich
achte es nicht für nöthig.) - Orchester-Material habe ich keinerlei zur Hand. C’est la guerre.
Herzlichste Grüsse
Ihr F. Busoni

21. Febr. 1917