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EMILY MAGEE UND
«DIE TOTE STADT»
VON ERICH WOLFGANG KORNGOLD
Testo pubblicato per
gentile concessione della direzione della Dramaturgie
che il curatore di questa Web Site ringrazia
di cuore.
© Opernhaus
Zürich
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Emily
Magee, in den USA geboren, debütierte
nach Engagements in den Vereinigten Staaten 1996 als Fiordiligi in
Paris und gilt seither als eine derwichtigsten neuen Stimmen ihrer
Generation. Sie singt regelmäßig an der Deutschen
Staatsoper Berlin, der Chicago Lyric Opera, in Florenz, Paris, San
Diego, Santiago de Chile sowie bei den Festspielen in Orange. Ihr
Repertoire umfasst u.a. Mozarts Contessa («Le nozze di
Figaro»), Donna Elvira, Pamina, Eilen Orford («Peter
Grimes»), Marguerite (Faust), Elsa (Lohengrin) und die Eva in
den «Meisteringern», mit der sie 1997 bei den Bayreuther
Festspielen debütierte. Von ihrer ersten Auseinandersetzung mit
der Marietta bzw. Marie zeigt sich sich äusserst fasziniert,
entstammt «Die Tote Stadt» doch einer Zeit, die sie
besonders liebt, da sie Werke hervorgebracht hat, die einerseits eine
moderne, komplexe Struktur, andererseits aber dankbare melodische
Gesangspartien aufweisen. Darüber hinaus hebt sie es, Figuren zu
erarbeiten, die nie bis ins Letzte auszuloten sind, über die man
immer wieder neu nachdenken kann und muss. In der Marietta potenziert
sich das noch dadurch, dass sie nur im ersten Bild und am Ende der
Oper als quasi «reale» Figur auftritt, ansonsten als
Projektion von Paul gestaltet ist, was ein wenig an Bergs
«Lulu» denken lässt. Als Tänzerin, als
Geschöpf des Theaters, ist Marietta prädestiniert
dafür, sich einerseits den Wünschen ihres Publikums, in dem
Falle Pauls, gemäss zu präsentieren, andererseits aber auch
zu provozieren. Symptomatisch dafür ist die Begegnung im ersten
Bild, wo Marietta auch musikalisch gewissermassen noch ganz bei sich
ist. Rhythmus und tänzerische Elemente bestimmen ihren Gesang,
während in der Traumvision sich immer wieder Maries Musik
darüber schiebt.
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Verblüffend für Emily Magee ist,
dass ihr Part über weite Strecken aus ganz klaren Melodien
gebildet ist, die allerdings vertrackte Rhythmen enthalten. Wenn aber
das Orchester hinzutritt, gerät man regelrecht auf schwankenden
Boden, bzw. bekommt letzteren unter den Füssen weggezogen. Das
ist für sie eines der Hauptmerkmale von Korngolds Partitur, die
deutlich darauf abzielt, in Abgründe zu tauchen und zu
verunsichern, um sich selbst zu hinterfragen und neue Einsichten zu
gewinnen. Was Mitwirkende wie Publikum an diesem Abend erleben
gleicht einer Sitzung beim Psychiater, doch gestattet der
wunderschöne Schluss die Aussöhnung mit dem, was man erlebt
hat.
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