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L'AMORE DEI TRE RE

MAGAZIN OPERNHAUS ZÜRICH

[© Magazin Opernhaus Zürich. Testo pubblicato
con il consenso scritto della direzione della Dramaturgie]

 

 

SAMUEL RAMEY

 

Samuel Rarney hat die Rolle des Eroberer-Königs Archibaldo vor fast zwanzig Jahren an der New York City Opera zum ersten und bisher einzigen Mal gesungen. Damals wurde «L'Amore dei tre re» auf seinen Vorschlag hin auf den Spielplan gesetzt. Jetzt freut er sich besonders, dass er sich endlich wieder mit dieser Oper befassen kann, denn die Musik sei fantastisch, «UAmore dei tre re» zudem ein wunderbares Theaterstück. Archilbaldo, findet Ramey, kann nicht eigentlich als Mörder bezeichnet werden, auch wenn durch ihn drei Menschen sterben. Vielmehr ist er ein tief frustrierter Mann, einst ein grosser Krieger, jetzt alt, blind und einsam. Was ihm noch geblieben ist, ist die Erinnerung an die Eroberung Italiens und seine ruhmreiche Rolle, die er in jungen Jahren dabei gespielt hat.
Obwohl blind, «sieht» er sehr genau, was um ihn herum vorgeht. Er spürt, wenn er angelogen wird, weiss, dass die arrangierte Beziehung zwischen seinem Sohn und der schönen Prinzessin Fiora nicht so ist, wie sie sein sollte, dass Fiora einen anderen Mann liebt und damit beide, Vater und Sohn, betrügt. So fühlt er sich einerseits schuldig seinem Sohn gegenüber, weil dieser unglücklich ist, gleichzeitig aber ist er sehr stark von seiner Schwiegertochter angezogen und begehrt sie, darf sie jedoch nicht besitzen. Das macht sein Verhältnis zu Fiora zwiespältig und enorm schwierig. Er versucht, seine Gefühle, sein Begehren zu verstecken, denn er fühlt trotz allem immer noch einen grossen Stolz in sich. Und die Tatsache, dass sie seine Blindheit schamlas ausnützt, ihm verheimlicht, was er nicht sehen kann, dass er ihr hilflos und machtlos ausgeliefert ist, treibt ihn zum Wahnsinn.
Drohen will er ihr, Angst einjagen, nicht aber sie töten. Doch noch ist Archibaldo nicht gebrochen - über Fioras Tod hinaus will er ihr Geheimnis wissen. Er ruht nicht, bis er seine eigene Katastrophe vollendet hat, in die er ungewollt auch seinen Sohn mit hineinzieht.