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7. Oktober 2000
 

Jukka Rasilainen - Zürichs neuer Wotan

Am Sonntagabend hat am Opernhaus Zürich «Rheingold» in der Regie von Bob Wilson Premiere; es handelt sich um den Auftakt einer neuen Produktion von Wagners «Ring des Nibelungen». Mit von der Partie ist der finnische Bariton Jukka Rasilainen.

Er ist Zürichs neuer Wotan im «Ring des Nibelungen», und er ist ein Rückkehrer ans Opernhaus: Der finnische Bariton Jukka Rasilainen warin der Spielzeit 1985/86 Mitglied des Internationalen Opernstudios. Seit einigen Jahren bindetihn ein Residenzvertrag für 25 Abende pro Spielzeit an die Semperoper in Dresden. Was ihm zum Wotan in Zürich verholfen hat, das weiss Jukka Rasilainen, der zu einer ganzen Riege neu ans Opernhaus verpflichteter Sänger gehört, selber nicht genau. Er vermutet, dass ihn die Zürcher Stimmen-Scouts in Paris als Amfortas gehört haben.

Gesuchter Heldenbariton

Das Angebot des Opernhauses sei vor anderthalb Jahren erfolgt - recht kurzfristig, wenn man die Zeiträume bedenkt, die für die Planung einer Produktion benötigt werden. Den «Ring» hat Rasilainen bereits vor einigen Jahren für Helsinki erarbeitet, in der «Walküre» war er auch in Wien, in «Siegfried» in Mannheim zu hören. Von Wagner hat der Sänger ausser Sachs in den «Meistersingern» alle grossen Partien seines Fachs interpretiert. Wenn man Heldenbaritonrollen singe, öffneten sich einem rasch die Türen, sagt er - er hat es selbst erfahren. Nach seinem Jahr im Zürcher Opernstudio - hier habe sich ihm als wichtigster Eindruck die Arbeitsmoral der Stars eingeprägt - nahm er ein festes Engagement als Bass in Dortmund an, wo ihm der musikalische Leiter des Hauses, Klaus Weise, freie Hand liess, auszuprobieren, welche Partien am besten zu seinerStimme passten. Die Folge davon war der Wechsel ins Heldenbaritonfach, den er mit seinemnächsten Engagement - in Krefeld/Mönchengladbach - vollzog. Nachdem er mit der Titelpartie im «Fliegenden Holländer» in Flensburg gastiert hatte, sei er, so unglaublich das klinge, gleich von überall her eingeladen worden.

Man werde nicht als Wagner-Sänger geboren, sagt Rasilainen, der sich zur Stimmpflege ein breites Repertoire, das auch Mozart-Partien wie denLeporello oder den «Figaro»-Grafen umfasst, erhalten will. Dennoch hat Rasilainen, der heute 44 Jahre alt ist, bereits früh mit Wagner begonnen. Weshalb konnte er sich das zumuten? Wie Rasilainen erklärt, nimmt er sich für das Rollenstudium viel Zeit - auf den Wotan etwa hat er sichvier Jahre vorbereitet - und teilt die Rollen entsprechend sorgfältig ein. Zum anderen führt erdas Durchhaltevermögen, das Wagner-Partien erfordern, auf seine italienische Gesangstechnik zurück. Er versuche, Phrasen weiträumig aufzubauen, und das sei weniger kräftezehrend als die ständige heftige Attacke von Sängern deutscher Schule. Die Faszination, die Wagner auf ihn ausübt, bestehe vor allem darin, dass er spüre, wie der Komponist seine Figuren gelebt habe - bei Richard Strauss etwa sei dies weit weniger der Fall. Wagner-Rollen auszufüllen, empfinde er daher gestalterisch als leichter.

Der «Rheingold»-Wotan ist für Rasilainen ein «Sonnengott»: strahlend und voller Optimismus. Erdas Warnung vor der zerstörerischen Kraft des Rings vermag er noch nicht zu begreifen. Erst in der «Walküre» kommt Wotan zur Einsicht - und resigniert, indem er aufgibt, was er liebt. Auch zu den dunklen Seiten der Figur findet Rasilainen Zugang: Jeder Mensch lade im Laufe seines Lebens Schuld auf sich; das Brechen von Verträgen, ein wichtiges Motiv im «Ring», sei etwas Alltägliches - nicht so sehr in der Welt der Sänger, meint Rasilainen, besinnt sich aber einen Moment und fügt dann lachend hinzu: «aber auch».

Stilisierte Körpersprache

Seine Auffassung der Rolle kann Rasilainen in der Neuproduktion des «Rings» durchaus einbringen. Der Regisseur und Bühnenbildner BobWilson, dessen Inszenierungen durch eine stilisierte Körpersprache gekennzeichnet sind, entwickle für jede Figur einen Bewegungstypus; die Details der Gestik seien Sache der Sänger und würden während der Proben auch nur teilweise fixiert. Lediglich an Stellen, wo er einen Akzent setzen wolle, mache Wilson einzelne Bewegungen vor. Eine Schwierigkeit für die Darsteller resultiere daraus, dass sie ihre Wirkung auf der Bühne weniger als üblich abschätzen könnten, denn bei Wilson spielten Bewegung, Licht, Bühnenbild, Kostüme und Maske in besonderer Weise zusammen. Sich in das Zürcher Ensemble einzufügen, war für Rasilainen nicht schwierig. Gerade der Regiestil von Bob Wilson habe die Sänger zusammengeschweisst. Alle seien bereit, sich auf Wilsons Vorstellungen einzulassen; und alle brauchten gleichermassen die Proben, was sie zu einer künstlerischen Gemeinschaft werden lasse.

Thomas Baltensweiler

Zürich, Opernhaus, Premiere am 8. Oktober.

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