Auch wenn bei den zwei zeitgleichen
Uraufführungen die Partien von Frank und Fritz (Pierrot) von
zwei Sängern interpretiert wurde, hat Korngold in der Partitur
ausdrücklich nur einen Sänger vorgeschrieben. Mit
Olaf
Bär ist diese Doppelrolle möglich
und auch essentiell für die Zürcher Neuinszenierung, in der
sich Frank - zu Beginn nicht nur als Freund, sondern auch ganz klar
als Arzt ausgewiesen - zunächst zum Traum-alter ego von Paul
wandelt, vor allem dann aber als Pierrot die Fäden
zusammenknüpft. Sein Lied «Mein Sehnen, mein
Wähnen» gehört fraglos zu den grössten
«Hits» der Oper, doch ist es keinesfalls nur als
«Einlage» zu betrachten, was dem Komponisten gerne
vorgeworfen wurde. Auf das Genaueste wird hier in Text und Musik die
Zerrissenheit Pauls abgebildet, dessen Sehnen sich
zurückträumt, um doch dem «Zauber des Tanzes»
zu erliegen. So, wie Paul Frank zu einem aktiven Bestandteil seines
Traumes macht, so belässt er Brigitta...
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Um Pierrot herum gruppiert sich Mariettas
Theatergruppe, die mit Elizabeth Rae Magnuson und Heidi
Zehnder als Juliette und Lucienne, Boguslav Bidzinski als
Victorin, dem Regisseur der Truppe, Volker Vogel als reicher
Mäzen Graf Albert und dem Tänzer Daniel Chait als
Gaston Marietta umschwärmen wie die Commedia dell'arte-Gruppe in
Strauss' -Ariadne auf Naxos» die Zerbinetta. Mit ihrer Probe
der Auferstehungsszene der Helene aus «Robert le diable»
knüpfte Korngold an die obligatorische Balletteinlage der Grand
Opéra an, gleichzeitig ist sie eng mit der Handlung
verknüpft, spiegelt sich doch in ihr Pauls Vision
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