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Liliana Nikiteanu

MAGAZIN OPERNHAUS ZÜRICH

[© Magazin Opernhaus Zürich. Testo pubblicato
con il consenso scritto della direzione della Dramaturgie]

 

Ein immenses Repertoire hat Lillana Nikiteanu am Opernhaus Zürich gesungen, zumeist Buben (Cherubino, Octavian, Siébel, Stéphano), die zweite Schwester (Dorabella, Tisbe) oder in Neuproduktionen eine grosse Zahl kleiner Rollen («Rusalka», «Adriana Lecouvreur», «La Cena delle Beffe», «La Belle Hélene»). Nun erarbeitet sie sich mit der Marguerite eine Partie, mit der sie sich ein ganz neues Ausdrucksspektrum eröffnet und seufzt erleichtert: «Ich bin!». Diese Frau, die alle Facetten weiblichen Fühlens, die Träume, die Wünsche, das Werden durchlebt, die zwischen Gut und Böse das Richtige und damit die Erlösung wählt, spiegelt für die Sängerin das eigene Wachsen, künstlerisch wie menschlich.
Ihre anderen Rollen zeigen meist den ersten Abschnitt des Lebens, hier dagegen geht es um die Essenz des Frauseins, die, da Berlioz Marguerite nur sehr knapp charakterisiert, in den drei kurzen Bildern vor allem szenisch zum Ausdruck kommen muss. In der Arie «D'amour l'ardente flamme» - bei Goethe «Gretchen am Spinnrade» - werden Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft eins, das Kommende (das Kind, der Wahnsinn), steht da, als wäre es längst geschehen. Endlich darf sie Linien singen, endlich neue Facetten zeigen, sich stimmlich einen grossen Schritt näher zur Charlotte oder sogar Carmen begeben. Auf einmal seien keine Ängste mehr da; das Singen mache in dieser Partie sehr viel Spass, die Produktion bis jetzt nur Freude. «Es ist so schön, mich zu fühlen, als hätte ich mich gefunden!»